„Wenn in den letzten Jahren der Name der Regisseurin Ilaria Lanzino aufgetaucht ist, war Aufmerksamkeit angesagt. Jede ihrer Arbeiten versprach neue und anregende Erkenntnisse. Dabei setzt die ausgebildete Sängerin aus Italien nicht auf rasche Sensationen oder provokante Regie-Überbauten. Sie entwickelt ihre Sichtweisen in der Tradition des Physical Theatres aus der Arbeit mit den Körpern ihrer Darsteller und aus der genauen, aber unkonventionellen Lesart der Werke.“
Werner Häußner

Ilaria Lanzino arbeitet als Regisseurin, Dozentin und Librettistin an verschiedenen Institutionen, Theatern und Opernhäusern in Europa. Nach dem Abschluss ihrer Gesangausbildung am Konservatorium Luigi Boccherini in Lucca studierte sie Germanistik an der Universität „Ca‘ Foscari“ in Venedig. Daraufhin spezialisierte sie sich im Bereich des Physical Theatres an verschiedenen Institutionen (Jacques Lecoq Ecole Paris, NIPAI Berlin, London Mime Festival, Cockpit London). ​
Ihre ersten Theatererfahrungen sammelte Lanzino zunächst als Chorsängerin am Theater an der Wien und dann als Regiehospitantin und Assistentin u.a. an der Deutschen Oper Berlin, der Opera Ballet Vlaanderen, dem Theater Dortmund und dem Aalto Theater in Essen. Sie arbeitete mit Regisseuren wie Christof Loy, Benedikt von Peter, Jens-Daniel Herzog, Elisabeth Stöppler, David Bösch, Dietrich Hilsdorf, Axel Köhler und Michael Thalheimer. An der Deutschen Oper an Rhein war Lanzino feste Spielleiterin und Regieassistentin, wo sie u.a. am „Ring des Nibelungen“ als Regiemitarbeiterin tätig war.
Im Januar 2020 wurde Lanzino mit dem 1. Platz des renommierten „Europäischen Opernregie-Preis" ausgezeichnet. 2023 gewann ihre Produktion und Bearbeitung von Moniuszkos Fragment “Jawnuta” oder “Roma Erzählungen”, ein Opernabend in Anlehnung an Moniuszkos Jawnuta, bei den International Opera Awards 2023 den Preis “best rediscovered work”. Für den gleichen Preis ist 2024 Lanzinos Inszenierung “Mary, Queen of Scots” nominiert, die u.a. großen Anklang bei den Kritikern der Opernwelt fand (Opernwelt Jahrbuch 2024, Kritiker Umfrage.)
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Als Regisseurin ist Ilaria Lanzino an vielen Theatern und Opernhäusern Deutschlands und Europas engagiert: am MusikTheater an der Wien (Caccini „La Liberazione di Ruggiero“, Gasparini “Hamlet”), am Staatstheater Nürnberg (Telemann „Pimpinone”, Bartók „Herzog Blaubarts Burg”, Donizetti „L’elisir d’amore”, Walpurgis „Talestri“, Donizetti „Lucia di Lammermoor“), Oper Leipzig ( Musgrave „Mary, Queen of Scots“), am Aalto MusikTheater Essen (Loewe „My Fair Lady“), an der Deutschen Oper am Rhein (Verdi “Nabucco”, Ullmann „Der Kaiser von Atlantis”, Syrse „Der Kiosk”, nominiert für die YAM-Award 2021, Ronchetti „Das Fliegende Klassenzimmer“ ), Staatstheater Wiesbaden (Moniuszko „Straszny Dwór“), Theater Magdeburg (Beethoven „Fidelio“) am Landestheater Coburg (Verdi „Falstaff”), am Opernhaus Poznan (Moniuszko „Straszny Dwór”, „Jawnuta“) am Theater Dortmund (Mozart “Don Giovanni”, Tidrows „Kirsas Musik“), und am Teatro dell’Opera di Roma (Händel “La Resurrezione”).
Ilaria Lanzino wurde im Rahmen der internationalen Konferenzen Opera Europa 2020, 2021 sowie der Green Culture Conference 2023 und World Opera Forum 2024 in Los Angeles dazu eingeladen, bei Themen wie “Streaming, the future of opera?” , “The next generation of opera leaders”, “The life of the artist” und “Opera and Sustainability” Beiträge zu halten.​ Außerdem wird Lanzino oft von von Universitäten dazu eingeladen, Beiträge über ihre Vision von Musiktheater zu halten (Uni Leipzig, Uni Nürnberg, Scuola Normale Superiore, Florenz).
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Lanzino unterrichtet an der Hochschule für Musik in Würzburg.